SAO PAULO, Brasilien, April 2020 - Das Busunternehmen Caprichosa Auto Onibus mit Hauptsitz in Rio de Janeiro, war schon immer einer der Vorreiter bei der Einführung neuer Technologien für Linienbusse. Im Rahmen der Bemühungen, die eigene Busflotte weiterzuentwickeln, entschied sich das Unternehmen, die Leistungsfähigkeit von Vollautomatikgetrieben in ihren Fahrzeugen zu testen.
In Zusammenarbeit mit Allison Transmission, dem führenden Hersteller von Vollautomatikgetrieben für mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge, wurden in zwei Mercedes-Benz Busse, einen OF 1418 und einen OF 1722, die Allison Vollautomatikgetriebe der 3000er Baureihe eingebaut. Seit Ende 2010 werden die beiden Busse in Stadtvierteln und Bezirken von Rio de Janeiro eingesetzt.
„Mein Vater hat ständig neue Technologien und Lösungen getestet, die unserem Unternehmen zugutekommen könnten", so José Alberto Barboza, Finanzvorstand des Unternehmens und Sohn des Firmengründers. „Er beschloss, diese beiden Prototypen gemeinsam mit Allison zu entwickeln, um Fahrern und Passagieren mehr Komfort durch die sanfteren und reibungslosen Schaltvorgänge zu bieten. Darüber hinaus hatte er eine Senkung der Wartungskosten durch die Automatikgetriebe im Sinn".
Für beide Prototypen wurden neue Fahrgestelle umgebaut. Sämtliche Modifizierungen und Entwicklungen während des laufenden Betriebs wurden von Allison-Ingenieuren beaufsichtigt. Die Busse wurden bislang immer auf stark befahrenen Strecken eingesetzt und, soweit möglich, von denselben Fahrern gesteuert.
„Wir haben viele positive Erfahrungen mit diesen Prototypen gemacht. Eine davon ist die geringe Ausfallzeit. Mit Ausnahme einiger geringfügiger Anpassungen, die bei jeder Umrüstung erforderlich sind, waren Automatikgetriebe und Fahrgestelle optimal aufeinander abgestimmt. Die Fahrer sind zudem besser gelaunt, sie fühlen sich sicherer und ermüden weniger, da sie nicht schalten müssen. Wir haben auch festgestellt, dass die Fahrgäste das Automatikgetriebe als sehr angenehm empfinden, da es beim Schalten nicht ruckelt“.
Die Busse sind jetzt seit 10 Jahren im Dienst und haben rund 1,1 Millionen Kilometer zurückgelegt. In dieser ganzen Zeit waren die Busse erst einmal in der Werkstatt – bei einem Kilometerstand von 857.000 km – und zwar wegen der vorsorglichen Wartung von Verschleißteilen, die nicht zum Getriebe gehören. Bei einem Bus mit manuellem Schaltgetriebe hätte bei einer derartigen Laufleistung schon etwa 12 Mal eine komplette Kupplungserneuerung durchgeführt werden müssen. Ein hoher Kostenfaktor in Bezug auf Fahrzeugausfallzeiten, Ersatzteile und Werkstattservice.
„Wer sich nicht auf den neuesten technischen Stand bringt, gerät in Rückstand, und das wirkt sich negativ auf jedes Unternehmen aus“, sagte Barboza. „Es ist offensichtlich, dass es sich bei Vollautomatikgetrieben um eine Technik handelt, vor der die Industrie nicht die Augen verschließen kann. Aufgrund unserer Erfahrungen mit den beiden Prototypen haben wir zehn Mercedes-Benz OF 1721 mit Allison-Getrieben gekauft maßgeschneidert für unsere Unternehmensgruppe“, erklärte Barboza.